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Flügel und Pianino

Klaviere gibt es heute in zwei Hauptbauformen: Flügel und Pianino. Der Flügel steht frei im Raum; Raste, Resonanzboden und Besaitung sind parallel zum Boden. Beim Pianino stehen Raste, Resonanzboden und Besaitung senkrecht zum Boden, so dass man es platzsparend an die Wand stellen kann. Der Begriff „Klavier“ ist der Oberbegriff für die verschiedenen Bauformen. Die englischen Bezeichnungen sind „grand piano“ oder kurz „grand“ für den Flügel, „upright piano“ oder kurz „upright“ für das Pianino. Historische Bauformen von aufrecht stehenden Klavieren waren Lyraflügel, Giraffenklavier, Schrankklavier, Pyramidenklavier und Harfenklavier, während das Klavier mit liegender Besaitung auch als Tafelklavier gebaut wurde.
Flügel und Pianino haben viele Gemeinsamkeiten und einige wichtige Unterschiede.
* Gemeinsamkeiten:
Alle Bauteile (Korpus, Gusseisenplatte, Resonanzboden, Stimmstock, Klaviatur, Spielwerk, Saiten und Pedale) finden sich sowohl beim Flügel als auch beim Pianino
Flügel und Pianinos sind mehrchörig, d. h. bis auf die Basslage finden sich für jeden Ton zwei oder drei Saiten
* Unterschiede:
Die Klanganlage (Gussrahmen, Resonanzboden und Saiten) sind beim Flügel horizontal angeordnet, beim Pianino hingegen vertikal. Dieses hat drei klangliche Konsequenzen:
1. Beim Flügel strahlt der Klang vom Resonanzboden im Wesentlichen nach unten und oben ab. Unten wird er vom Fußboden reflektiert und verteilt, oben entweder vom geschlossenen Deckel gedämpft oder vom geöffneten Deckel gebündelt zur Seite hin abgestrahlt. Beim Pianino strahlt der Klang zunächst nach vorne und nach hinten ab. Bei der üblichen Aufstellung wird der hintere Anteil direkt von der Zimmerwand reflektiert und zurück auf den Resonanzboden gelenkt. Der vordere Anteil wird vom Gehäuse mit Spielapparat und Spieler reflektiert.
2. Ein Tastendruck führt zu einer Aufwärtsbewegung des hinteren Teils der Tastenwippe. Beim Flügel wird dadurch der Hammer nach oben an die Saite geschleudert. Das Gewicht des Hammers ist direkt an der Taste spürbar und ermöglicht eine differenzierte Klanggestaltung. Beim Pianino muss die Aufwärtsbewegung der Tastenwippe in eine Vorwärtsbewegung des Hammers umgesetzt werden. Dadurch wird der Kontakt zum Hammer etwas indirekter.
3. Das linke Pedal verschiebt beim Flügel den gesamten Spielapparat und führt zu einer Klangfarbenänderung (una corda). Beim Pianino werden mit dem linken Pedal die Ausgangslagen der Hämmer zu den Saiten hin verlagert. Dadurch wird der Klang etwas leiser, ändert aber seine Farbe nur wenig.

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